Yap ist ein Bundesstaat der Föderierten Staaten von Mikronesien. Zu ihm gehören etwa 145 kleinere Inseln und Atolle im westlichen pazifischen Ozean.
Wer nach Yap reist, möchte natürlich die Mantas sehen. Man kommt aber nicht an die Kultur und die Lebensgewohnheiten der Yapesen vorbei.
Der Bundesstaat Yap liegt im äußersten Westen der Föderierten Staaten von Mikronesien. Er umfasst ein großes westpazifisches Seegebiet, das sich von West nach Ost über etwa 1.100 km und von Nord nach Süd bis zu 350 km erstreckt. Der westlichste Landpunkt von Yap liegt im Ngulu-Atoll, der östlichste auf der Insel Pikelot nahe der Grenze zum Bundesstaat Chuuk.
Zentrum des mikronesischen Bundesstaats Yap ist die gleichnamige Insel Yap im Nordwesten des Inselgebiets, auf welcher sich auch Yap's Hauptstadt Colonia befindet. Von der östlichsten Insel Pikelot ist die Hauptinsel über 1.000 km entfernt.
Diese Insel ist bei Tauchern besonders wegen seiner großen Anzahl Mantas bekannt, welche regelmäßig ihre “Cleaning Station” besuchen, an der sie beobachtet werden können.
Yap wurde wahrscheinlich im 3. Jahrtausend v. Chr. von Einwanderern aus Malaysia, den indonesischen Inseln, Papua-Neuguinea und den Salomonen besiedelt. Als wissenschaftlicher Beweis hierfür dient die yapanesische Sprache: Sie ähnelt dem Malaiischen, hat aber auch Einflüsse aus Papua-Sprachen.
Die äußeren, heute zum Staat Yap gehörenden Inseln, sind von Polynesien aus besiedelt worden.
Bekannt wurde der Inselstaat durch das Steingeld, riesige Steinscheiben, welche noch bis vor wenigen Jahren als Zahlungsmittel benutzt werden konnten. Da dieses Steingeld aus einem Gestein, welches nicht auf der Insel gewonnen werden konnte, hergestellt werden musste, erklärt sich der Wert aus den bei einer solchen Expedition (meist nach Palau) in Kauf genommenen Gefahren.
Seit dem 16. Jahrhundert war Yap offiziell im Besitz Spaniens, im Jahre 1898 wurde es eine Kolonie des Deutschen Reiches. Im Ersten Weltkrieg wurde die Insel von Japan besetzt.
Yap wurde während des 2. Weltkrieges im Rahmen der Operation "Island Hopping" von der USA nicht direkt angegriffen, des Öfteren aber wurden japanische Stellungen heftig bombardiert.Nach Kriegsende wurde Yap Teil des Treuhandgebietes Pazifische Inseln der USA.
Am 10. Mai 1979 ratifizierte Yap die Verfassung der Föderierten Staaten von Mikronesien und wurden mit der offiziellen Unabhängigkeit am 3. November 1986 integraler Bestandteil dieser neuen Nation.
Der vielleicht außergewöhnlichste Aspekt der Yapesischen Kultur sind die großen, runden Scheiben, das Steingeld oder „Rai“, wie es in der Sprache der Yapesen genannt wird, und das überall auf der Insel zu finden ist. Es ist zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel auf dem internationalen Währungsmarkt (die offizielle Währung Yaps ist der US-Dollar), wird aber nach wie vor auf der Insel als Zahlungsmittel verwendet. Die großen Steinscheiben mit symmetrischer Meißelung und einem Loch in der Mitte zum Transportieren können einen Durchmesser haben, der größer ist als ein Mann. Der Wert dieser Kalksteine variiert, aber nicht entsprechend der Größe, sondern entsprechend der Mühen, die die Reise nach Yap gekostet hatte, bei der sie geholt wurden. Heute haben die Leute das Geld noch, aber es wird nicht mehr hin- und herbewegt. Das meiste davon wird in einem Kanal aufbewahrt, der als Steingeldbank bekannt ist, wenn auch ein paar immer noch vor dem mit Stroh gedeckten Männerhaus und vor Familienhütten stehen und deren Reichtum und den Status anzeigen.
Die Einwohner von Yap Island
Die Einwohner von Yap sind warm und freundlich, aber auch sehr schüchtern. Als ein Zeichen von Respekt warten jüngere Leute bis Sie von einer älteren Person angesprochen werden um sich mit Ihnen zu unterhalten. Diese Regel gilt auch für Besucher. Winken Sie einfach und sagen Hallo und die Antwort wird ein warmes Lächeln sein.
Traditionelle Kleidung ist üblich in Yap. Wenn Sie in Yap das Flugzeug verlassen, werden Sie von Männern in „Thuus“ und Frauen in farbenfrohen Hibiskusröcken begrüßt. „Oben ohne“ ist ganz normal in Yap, aber Frauen sind dazu verpflichtet Ihre Hüften zu bedecken. Für die Damen bedeutet das, keine kurzen Hosen in Yap. Männer tragen geflochtene Handtaschen, da der Thuu keine Taschen hat, für Ihre Betelnuesse und Anderes.
Yap ist eine wundervolle Kombination aus Vergangenheit und Gegenwart und erstrebt eine Harmonie der antiken Kultur und dem neuen Jahrtausend
Flora & Fauna
Die Insel Yap ist eine wahre botanische Schatzkammer an ganzjährig blühenden tropischen Blumen. Da Yap zum größten Teil mit Regenwald bedeckt ist kann man hier leuchtend roten Hibiskus, Spinnenlilien oder auch süß riechende Plumerien bewundern. Früher durchquerten die Einwohner der Insel den Dschungel noch über Steinwege, die bis heute noch gut erhalten sind. Die gute Vegetation die auf Yap herrscht bietet vielen wild lebenden Tieren einen guten Lebensraum. Hier gibt es für Vogel-Interessierte die schönsten Vogelarten des Pazifiks zu bestaunen. Man kann beispielsweise Honig-und Krabbenfresser oder auch Silberreiher beobachten welches ein paar der auf Yap einheimischen Vogelarten sind. In den meisten Hotels bekommt man ausführliche Auskunft über gut ausbildende Führer mit denen man dann auch besonders Anspruchsvolle Pfade entlang wandern kann um möglicherweise den am schwersten zu findenden einheimischen Vogel, den Yapmonarch, bestaunen kann.
Tänze auf Yap Island
Auf Yap ist Tanzen eine art Kunstform durch die Legenden weitergegebenwerden oder auch Ereignisse für die Nachwelt festgehalten werden. Außerdem sorgen sie für eine stimmungsvolle Unterhaltung. Die Yapesen, egal ob männlich oder weiblich erlernen früh diese Tradition. Auf Yap tanzen die Männer in bunten und traditionellen Kostümen und führen ihre Tänze zu den volkstümlichen Gesängen auf. Die Tänze werden von den Einheimischen „Churuu“ genannt und es gibt drei verschiedene Arten auf Yap. Einer der Tanzstiele wird „Gaslaw“genannt. Er wird nur von den männlichen Tänzern getanzt. Bei einem weiteren Tanzstil der als „Gamelee” bezeichnet wird sind die Tänzer mit Bambusstäben bewaffnet. Der Tanz ähnelt sehr einer Kampfsportart. Die dritte Tanzart wird im Sitzen ausgeführt und bei ihm werden viele Handbewegungen gemacht. Er nennt sich „Parngabut“. Wer dies Tänze bestaunen möchte sollten seinen Yap Aufenthalt auf Anfang März legen, denn dann wird immer drei Tage lang die Kultur der Insel mit dem Yap Day gefeiert.
Kleidung
Da es auf Yap Island nie Kalt wird, ist legere, den tropischen Temperaturen angemessene Baumwollkleidung sinnvoll. Auf formelle Kleidung kann ganz verzichtet werden.(Ein ehemaliger Governeur hat sogahr einmal vorgeschlagen ein Gesetz, gegen das Tragen von Schlipsen, zu verabschieden.) Hut, Sonnenbrille und –schutz werden dringend empfohlen. Ein Rock, der die „unzüchtigen“ Oberschenkel bedeckt, muß unbedingt mit, dafür kann man auf das Bikinioberteil verzichten. Vom Tragen von Badekleidung und sehr kurzen Shorts sollte in der Stadt und oeffentlichen Einrichtungen generell abgesehen werden.
Steingeld
Ausflug zum Cultural Village
Von der großen Auswahl an unzähligen Ausflügen und Aktivitäten, die auf der Insel zur Verfügung stehen, sollte ein Ausflug zum Cultural Village einfach ein Muss sein. Das Ziel ist dort das Dorf Kaday, wo den Gästen in einer traditionellen Dorfatmosphäre ein Gefühl der Zugehörigkeit vermittelt wird. Man kann eine Tanzvorführung beobachten, beim Handweben zuschauen und bekommt einheimische Erzeugnisse angeboten. Somit können sie die Sitten und Traditionen der Yapesen aus erster Hand erfahren. Sehr wahrscheinlich werden sie auch nicht um das Probieren der Betelnüsse herumkommen was auf jeden Fall eine einmalige Erfahrung sein wird.
Verkaufsstand mit einheimische Produkte
Das ist die "russische Kultur": Whisky "Johnnie Walker" in die Kokosnuss
Die Betelnuss
Wenn man die Einheimischen Yapesen genau beobachtet dürfte auffallen das sie anscheinend ständig etwas Kauen und und rote Zähne haben. Das was sie dort kauen, wird Bethelnuss genannt und sind kleine Nüsse die einer Unterart der Kokospalme entstammen. Ihre Zubereitung ist sehr einfach. Wenn die Nuss geknackt wurde wird sie mit Korallenkalk bestreut und dann in ein Pfefferblatt eingewickelt. Durch das Kauen entsteht eine chemische Reaktion, genauer eine "Hydrolyse".
Davon resultiert auch die schon erwähnten roten Zähne, was im übrigen für die Einheimischen charakteristisch ist.
Wikipedia: Unreife Betelnüsse werden in Asien kleingehackt und gekaut. Üblicherweise werden diese dazu mit gelöschtem Kalk bestrichene Blätter gerollt, welche nicht von der Betelpalme, sondern vom Betelpfeffer stammen, was dann als Betelbissen bezeichnet wird. Wegen des bitteren Geschmacks werden häufig Gewürze wie Pfefferminze, Lakritze oder auch Kautabak hinzugegeben. Der gelöschte Kalk bewirkt, dass das in den Nüssen befindliche Arecolin in Arecaidin und Methanol hydrolsiert. Diese Komponeten greifen aber auch das Zahnfleisch und den Zahnschmelz an.
Überwiegend handelt es sich bei den Wirk-stoffen der Pflanze um Alkaloide, der Gehalt beträgt dabei 0,3-0,6 %. Das Hauptalkaloid ist hierbei Arecolin, neben Arecaidin, Arecolidin, Guvacolin und Guvacin.
Strukturformel von Arecolin
Betelnusspalme
Betelnüsse, Kalk, Pfefferminzblätter, Tabak
Betelnüsse teilen und mit Kalk bestreuen um die enstehende Säure zu neutralisieren
Darauf noch ein bisschen Tabak streuen
Dies wird zum Schluß in ein Pefferminzblatt einwickelt
Nie ohne eine Betelnuss im Mund
Auswirkungen des Betelnusskauens auf die Zähne... diese sehen ja noch sehr gut aus. Geht bis zur Fäulnis und Mundkrebs
Die Geschichte des Steingeldes in Holz (ausgestellt am Flughafen von Yap)
Bäckerei auf Yap, nicht viel Auswahl aber mit guten und frischen Kaffee
Abgeschossenes US-Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg
Bei soviel Kultur und Whisky waren die russischen Tauchkollegen abends doch etwas überfordert!