Windhoek, historisch und in deutscher Amtssprache Windhuk, ist die Hauptstadt Namibias sowie das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes.

Die Stadt liegt im Windhoeker Becken, dem annähernd geographischen Mittelpunkt des Landes, eingefasst zwischen den Erosbergen im Osten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen und Norden. 1840 wurde Windhoek erstmals urkundlich erwähnt und 1890 als moderne Stadt gegründet. 2011 hatte es 322.500 Einwohner, bei einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von etwa 4,5 Prozent.
Zu Beginn der deutschen Kolonialzeit waren für die Stadt die Schreibweisen Windhuk wie auch Windhoek gleichermaßen gebräuchlich. Durch den von Theodor Leutwein mit Wirkung vom 14. Mai 1903 erlassenen Gouvernementsbefehl wurde als einziger amtlicher Name der Stadt Windhuk bestimmt. 1918 wurde der amtliche Stadtname in Windhoek geändert, während Deutsch weiterhin eine Amtssprache des Landes blieb. Im deutschen Sprachgebrauch außerhalb Namibias wird dennoch auch weiterhin die Schreibweise Windhuk verwendet. Sie ist offizielle Schreibweise des Auswärtigen Amtes.
Windhoek galt jahrzehntelang als die sauberste Hauptstadt Afrikas (gab den Titel jedoch 2015 an Kigali ab).

Die Stadt gilt aufgrund sozialer Sicherheit und dem Nebeneinander der namibischen Volksgruppen als vorbildhaftes Sozialmodell einer afrikanischen Großstadt, wirkt jedoch auch recht beschaulich.

Im Straßenbild der Innenstadt vermitteln kleine Straßencafes und Biergärten den Charakter einer mitteleuropäischen Stadt, mit einer Bausubstanz, die - neben vielen modernen Gebäuden - geprägt ist von wilhelminischer Kolonialarchitektur der Jahrhundertwende. Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind kolonialen Bauen an der Independence Avenue, die Marien-Kathedrale (1908), die Christuskirche (1911) und der Tintenpalast sowie die Alte Feste. Seit der Unabhängigkeit entstanden zahlreiche an der afrikanischen Architektur orientierte Bauten, wie der Neubau des Obersten Gerichtshofs (1990).
Das Unabhängigkeits-Gedenkmuseum (englisch Independence Memorial Museum), allgemein bekannt als Unabhängigkeitsmuseum, ist ein National-museum in der namibischen Hauptstadt Windhoek. Es ist seit dem 21. März 2014 der Öffentlichkeit zugänglich.

Das Museum wird durch zwei Statuen, ebenfalls errichtet vom nordkorean-ischen Bauunternehmen Mansudae Overseas Projects, flankiert. Eine Statue beim Treppenaufgang zum Museum zeigt Gründungspräsident Sam Nujoma, eine andere zeigt ein Ehepaar, das symbolisch Ketten sprengt. Diese Statue soll an den Völkermord vom 1904 erinnern und steht am zweiten Standort des Reiterdenkmals.
Das Museum sollte ursprünglich nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten zur 20-jährigen Unabhängigkeitsfeier am 21. März 2010 eingeweiht werden. Am 12. Mai 2010 wurde vom zuständigen Ministerium bekanntgegeben, dass der Bau nun nach einer Bauzeit von 18 Monaten am 30. August 2011 fertiggestellt werden sollte.[6] Im März 2011 wurde die Eröffnung auf Mitte 2011 festgelegt. Am 19. April 2011 wurde die Eröffnung jedoch wieder auf den 30. September 2011 verschoben. Eine Vertreterin des namibischen Kultusministeriums gab im März 2011 bekannt, dass das Museum ein „interaktives Museum nie dagewesener Klasse“ sein wird. Die Eröffnung wurde für den 21. März 2012 erwartet,schlussendlich jedoch wieder verschoben. Das Museum wurde schließlich zusammen mit zwei neuen Statuen vor dem Museum und der Alten Feste am 20. März 2014 durch den namibischen Staatspräsidenten Hifikepunye Pohamba eröffnet.
Der Völkermord an den Herero und Nama geschah während und nach der Niederschlagung von Aufständen der Herero und Nama gegen die deutsche Kolonialmacht in der Kolonie Deutsch-Süd-westafrika während der Jahre 1904 bis 1908.

Der durch Existenzängste geschürte Aufstand begann im Januar 1904 mit dem Angriff der Ovaherero unter Samuel Maharero auf deutsche Einrichtungen und Farmen. Da die Schutztruppe der Kolonie dem anfangs nicht gewachsen war, entsandte die Reichsleitung daraufhin umgehend Verstärkung. Durch etwa 15.000 Mann unter dem Befehl von Generalleutnant Lothar von Trotha wurde der Aufstand der Herero bis zum August 1904 niedergeworfen.

Der größte Teil der Herero floh daraufhin in die fast wasserlose Omaheke-Wüste. Trotha ließ diese abriegeln und Flüchtlinge von den wenigen dort existenten Wasserstellen verjagen, so dass Tausende Herero mitsamt ihren Familien und Rinderherden verdursteten. Trotha ließ ihnen im sogenannten Vernichtungsbefehl mitteilen: „Die Herero sind nicht mehr Deutsche Untertanen. […] Innerhalb der Deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auch auf sie schießen.“

Die Kriegsführung Trothas zielte auf die vollständige Vernichtung der Herero ab („Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muß“); sein Vorgehen gilt in der Wissenschaft als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts.Trotha wurde darin vom Chef des Generalstabs Alfred Graf von Schlieffen („Der entbrannte Rassenkampf ist nur durch die Vernichtung einer Partei abzuschließen“) und Kaiser Wilhelm II. unterstützt.
Angesichts der Vorfälle erhoben sich im Oktober 1904 die Nama unter ihren Kapitänen Hendrik Witbooi und Jakob Morenga. Von der Kriegsführung gegen die Herero lernend, vermieden die Nama eine offene Schlacht gegen die deutsche Besatzung und begannen einen Guerillakrieg. Durch den Tod Witboois, Morengas und weiterer Anführer demoralisiert, fügten sich schließlich fast alle Nama-Gruppen den deutschen Unterwerfungsverträgen, so dass der Krieg am 31. März 1908 für beendet erklärt wurde. Doch damit war die koloniale Vernichtungspolitik nicht beendet.  Im Anschluss an die Kampfhandlungen wurden die Herero und Nama in Konzentrationslagern interniert, in denen annähernd jeder zweite Insasse starb.Von dem um 1904 auf rund 60.000 bis 80.000 Personen geschätzten Hererovolk lebten 1911 geschätzt nur noch 20.000 Personen. Der Völkermord in Deutsch-Südwestafrika hatte also 40.000 bis 60.000 Herero sowie etwa 10.000 Nama das Leben gekostet.
Die Alte Feste ist eine im Zentrum der namibischen Hauptstadt Windhoek gelegene Festung. Architekten waren der Maurermeister Gustav Tünschel und ab 1901 Gottlieb Redecker.

Die Alte Feste beherbergt einen Teil des Nationalmuseum von Namibia, darunter als Ausstellungsstück im Innenhof das Reiterdenkmal.
Sie wurde von der deutschen Schutztruppe unter Hauptmann Curt von François errichtet, um den Frieden zwischen den sich bekämpfenden Nama und Herero zu sichern. Ihr Bau begann am 18. Oktober 1890 und wird als Grundsteinlegung der heutigen Stadt gesehen, als sich mit dem Bau der Festung eine Vielzahl von Personal rund um die Festung einquartierte. Auf den Türmen und Mauern stehen noch Geschütze aus der Zeit des Baus.

Alte Feste Jüngere Geschichte

Die Alte Feste wurde am 1. Juli 2014 geschlossen (nur der Innenhof ist vorübergehend noch erreichbar), da diese vom zuständigen Ministerium für 50 Millionen Namibia-Dollar saniert werden soll. Die Sanierung hat mit Stand Juni 2015 noch nicht begonnen.
Die Christuskirche in Windhoek ist eine von 1907 bis 1910 erbaute Kirche der Windhoeker Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (DELK). Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Der Bau der Kirche wurde im April des Jahres 1896 von dem Pfarrer Wilhelm Anz angeregt; die Entwürfe stammten von dem Architekten Gottlieb Redecker. Nach dem Ende der Kriege zwischen Deutschen und den Nama, Herero und Ovambo wurde sie am 16. Oktober 1910 geweiht. Die Kirche, die im neoromanischem Stil mit Jugendstil-Einflüssen erbaut wurde, steht erhöht in Windhoek-Central, dem historischen Zentrum von Windhoek. Der 24 m hohe Kirchturm besteht wie der Rest der Kirche aus Quarzsandstein. Die Ausnahme sind das Portal und der Altar, die aus Marmor bestehen. Der Sandstein als einziges lokales Baumaterial stammt aus der knapp 30 km entfernten Guche-Ganus-Farm. Die Farbverglasungen im Altarraum wurden von Kaiser Wilhelm II. gestiftet und in Nürnberg hergestellt. Die Orgel wurde in Ludwigsburg von dem bekannten Orgelbau-Unternehmen E. F. Walcker & Cie gefertigt. Die drei Glocken der Christuskirche wurden 1910 von der Glockengießerei Franz Schilling in Apolda gegossen.
Die Fenster wurden nach dem langen Transport falsch herum eingebaut, mit der Innenseite nach außen. Dies fiel erst gegen Ende des letzten Jahrhunderts auf, als ein Experte für Kirchenfenster die Kirche als Tourist besuchte.

Danach wurden alle Fenster ausgebaut und die vormalige Außenseite nach innen gedreht, was den künstlerischen Wert der Fenster erhöhte.
Der Heldenacker (offiziell englisch National Heroes' Acre) ist ein offizielles Kriegsdenkmal der Republik Namibia.

Der Heldenacker liegt etwa zehn Kilometer außerhalb der Hauptstadt Windhoek an der B1 Richtung Reho-both. Das Denkmal wurde am 26. August 2002 eröffnet und steht seitdem Besuchern offen.

Es dient dazu „den Patriotismus und das National-bewusstsein zu pflegen und das Erbe an zukünftige Generationen Namibias weiterzugeben“ („foster a spirit of patriotism and nationalism, and to pass on the legacy to the future generations of Namibia“).

Das Denkmal wurde auf einem knapp sieben Quadrat-kilometer großen Areal errichtet. Die Kosten werden auf mindestens 60 Millionen Namibia-Dollar beziffert.
Winhuek
Der Glockenturm in Unabhängigkeits-Allee im Herzen von Windhoek - die Hauptstadt von Namibia. Diese Allee, die formal als Kaiserstrasse genannt wird, ist für Touristen und lokale Leute das Hauptgewerbegebiet im Stadtzentrum von Windhoek und das sehr populär. Der Glockenturm ist eine Kopie des ursprünglichen Glockenturms Deutsche Afrika-bank ab 1908.
Heldendenkmal
Gibeon-Metoriten-Brunnen: Der Gibeon-Meteorit zerplatzte beim Eintritt in die Erdatmosphäre in mehrere tausend Bruchstücke, die in einem Gebiet von rund 370 x 185 km niedergingen. Das Gibeon-Streufeld ist mittlerweile ziemlich abgesucht, mindestens 26 t Meteoritenmaterial wurden gefunden. 31 Bruchstücke des Meteoriten sind in Windhoek zu einem Brunnen verarbeitet worden
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